FEMALE FOUNDERS RULE!
Frauen sind im Startup Ökosystem nach wie vor stark unterrepräsentiert, insbesondere in ihrer Rolle als Gründerinnen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2023 lag der Anteil der Gründerinnen lediglich bei 20,7%, ein marginaler Anstieg im Vergleich zu 2022 mit 20,3%.
Deutschland steht vor der Herausforderung, das Innovationspotenzial zu maximieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Gründerinnen, die nicht nur neue Ideen einbringen, sondern auch eine nachhaltige Veränderung in der Gesellschaft bewirken möchten. Für viele Unternehmerinnen ist es wichtig, mit ihrem Startup einen ökologischen und gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen. Diese Fokussierung auf den positiven Impact macht Gründerinnen besonders wertvoll im Startup Ökosystem.
Zudem zeigen Studien einen positiven Zusammenhang zwischen der Geschlechterdiversität im Gründungsteam und bei den Mitarbeitenden. Unternehmen mit gemischten Gründungsteams haben eine ausgeglichene Geschlechterverteilung unter ihren Mitarbeitenden. Besonders deutlich wird dieser Zusammenhang auf Führungsebene: Während in Unternehmen mit rein männlichen Gründungsteams lediglich 13,6% der Führungskräfte Frauen sind, steigt dieser Anteil in gemischten Gründungsteams auf beachtliche 40,1%. Um die Stärkung von Frauen im Technologiesektor und in Führungspositionen zu fördern, ist es wichtig, bei Gründungsteams anzusetzen.
Kapital ist männlich
Der Zugang zu Risikokapital im Startup Ökosystem ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Doch hier zeigt sich eine geschlechtsspezifische Ungleichheit: Gründerinnen werden bei Investmententscheidungen oft kritischer hinterfragt.
Die Zahlen verdeutlichen die Ungleichheit: Während männliche Teams einen Anteil von 39,3% an Kapital von Business Angels erhalten, liegt dieser Wert bei Frauenteams nur bei 31,4%. Beim Venture-Kapital unterstützen Investor*innen nur 19,8% der weiblichen Teams im Vergleich zu 25,1% der männlichen Teams.
Im Jahr 2022 erhielten Männer-Teams im Schnitt fast neun Mal mehr Kapital als Frauen-Teams.
Gründung ≠ Familie?
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt eine bedeutende Hürde dar, insbesondere für Frauen. Selbst bei der Gründung eines Unternehmens bleibt die Familienplanung ein zentrales Thema: 41% der Gründerinnen haben Kinder, verglichen mit 44% der Gründer. Interessanterweise verringert sich die wöchentliche Arbeitszeit von Gründern aufgrund von Kindern nur um eine Stunde, während Gründerinnen eine Reduzierung um das Sechsfache erleben, also um 6 Stunden pro Woche. Dies führt dazu, dass Gründerinnen wesentlich unzufriedener mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind. 81% der Frauen betrachten den Ausbau von Angeboten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf als einen wichtigen Hebel zur Stärkung des Startup Ökosystems.
Deutscher Startup-Verband: Deutscher Startup Monitor 2023
Deutscher Startup-Verband: Female Founders Monitor 2022
